Maßnahmen zum Erhalt der Clubkultur
Clubs mussten durch Covid-19 als Erste zusperren und dürfen wohl als Letzte wieder aufsperren. Um diese Orte zu sichern, haben wir gemeinsam mit der Szene Maßnahmen zum Erhalt der Clubkultur erarbeitet.

Wer kennt sie nicht? Die Lokale und Clubs am Gürtel, wo das nocturne Leben Nacht um Nacht erlebbar ist? Egal ob Fluc, The Loft, Grelle Forelle, Venster99 oder Fania Live – sie stehen seit Wochen still. Jetzt dürfen sie langsam wieder öffnen, wobei die Betonung hier auf langsam liegt.
Hohe Umsatzeinbußen
Diese Locations leben nicht nur von Gastronomiekonzepten, sondern von Konzerten, DJ Auftritten, eng aneinander tanzenden Menschen, Durchlaufpublikum und Eintrittsgeldern. Da helfen die paar Euro an Getränkekonsumation bis 23 Uhr am Abend nur wenig. Die Umsatzeinbußen, die durch Covid-19 entstanden sind, bewegen sich zwischen 60 – 100%. Für viele Betreiber*innen ist das ein Desaster. Sie mussten als erste Branche zusperren und dürfen aller Voraussicht nach als letzte wieder aufsperren.
Viel länger werden sie das nicht durchhalten, die Orte, wo wir alle, je nach persönlichen Präferenzen oder Musikgeschmack, Abend um Abend, Nacht um Nacht verbrachten. Hier geht es nicht allein um Konsum und noch weniger darum, den Menschen nur Getränke anzubieten. Hier finden jene Kunst und jene Kultur die Bühnen, die es ohne diese Orte nicht geben würde.
Orte der Clubkultur
Sie machen für viele eine Kultur greifbar, mit der sich die Besucher*innen identifizieren:
- Orte, bei denen regelmäßig kuratiertes und künstlerisches Programm im Vordergrund steht.
- Orte, an denen Live-Musik oder Live-DJ-Auftritte stattfinden.
- Orte, die einen Raum für die Gäste anbieten, der vor äußeren Einflüssen geschützt ist.
- Orte, die auch Nischenmusik und neu aufkommenden Genres eine Bühne bieten, unabhängig vom finanziellen Erfolg und dem gesellschaftlichen Mainstream.
- Orte, die die kulturelle Vielfalt einer Stadt oder Region positiv beeinflussen.
- Orte, die bestimmten Szenen und/ oder marginalisierten Gruppen einen geschützten Raum bieten.
Veranstaltungen sind vielfach keine Option
Die derzeitigen Auflagen, dass Veranstaltungen nur im Sitzen, unter Einhaltung eines Mindestabstands und mit eingeschränkten Öffnungszeiten möglich sind, erlauben für einen Großteil der Veranstalter*innen und Clubs weder kostendeckendes Arbeiten noch sinnvolles Veranstalten. Veranstaltungen mit Sitzplätzen und jeweils einem Meter Abstand sind für viele Clubs und Veranstaltungsstätten und deren Publikum nur bedingt bis gar keine Option.
Um diese Orte zu sichern, wurden die folgenden Maßnahmen erstellt in Zusammenarbeit mit Fokusgruppen, bestehend aus unterschiedlichen Akteur*innen der Wiener Clubkultur.