VCC-Fokusgruppen-Projekte Q4-2022
Das waren die VCC-Fokusgruppen-Projekte und die bei der VCC-Session gewählten Lead-Manager*innen im Q4-2022.
Fokusgruppe: safer party – safer nightlife
Lead-Manager*in: Orsolya Fehér (PsyCare Austria)
Die Wiener Clubs und Veranstaltungsorte sind für viele Menschen kulturell wichtige Orte des sozialen Austauschs. Die VCC möchte insbesondere durch die Fokusgruppe safer party – safer nightlife dazu beitragen, dass im Nachtleben in Wien Awareness geschaffen wird, um Veranstaltungsräume für alle Beteiligten sicherer zu machen. Durch Safer-Use-Strategien, Ausarbeitung und Verbreitung bestehender und ganzheitlicher Awareness-Konzepte und der Kooperation mit Wiener Servicestellen wie z.B. AwA*, CheckiT! oder PsyCare Austria, werden nächste Schritte für Zusammenarbeit und Unterstützung der Wiener Veranstaltungsorte diskutiert und umgesetzt. Das Projekt der Fokusgruppe safer party – safer nightlife möchte bewusst alle Akteur*innen des Nachtlebens in die Ausarbeitung und Entwicklung einer sichereren Infrastruktur in der Wiener Clubszene einbeziehen.
Fokusgruppe: Clubkultur im öffentlichen Raum
Lead-Manager*in: Laurenz Forsthuber (Heimlich/ Kosmos Kuriosum/ Märchenwald)
Das Projekt “Clubkultur im öffentlichen Raum” zielt auf die Vereinfachung der rechtlichen und verwaltungspraktischen Rahmenbedingungen für Veranstaltungen in festgelegten öffentlichen Freiräumen unter besonderer Berücksichtigung nicht-gewinnorientierter, jugendkultureller und musikbezogener Nutzungen ab.
Diese Orte fehlen im öffentlichen Raum. In der Veranstaltungsszene gab es schon vor Covid-19 einen starken Wunsch nach solchen Orten. Covid-19 verstärkte dieses Bedürfnis. Es besteht Konfliktpotential mit Ordnungskräften und Anrainer*innen. Das Projekt “Clubkultur im öffentlichen Raum” soll ein Angebot sein, um diese Konflikte zu entschärfen.
Derzeitige Herausforderungen für Veranstalter*innen: Vor allem Auflagen (Sanitäranlagen, Fluchtwege, Notbeleuchtung, Sperrstunde), Fristen (ohne bestehende Eignungsfestellung mindestens vier Wochen), Logistik (Strom, Auf- /Abbau, Bühnentechnik, Zufahrtserlaubnis zum Veranstaltungsort), der damit verbundene finanzielle Aufwand und weitere Punkte stellen viele Veranstalter*innen und Veranstaltungskollektive vor kaum bewältigbare Herausforderungen. Das belegt auch die veröffentlichte Petition “Zugangserleichterungen für die kulturelle Nutzung öffentlicher Orte”.
Fokusgruppe: Infrastrukturförderung für Clubs und Veranstaltungen
Lead-Manager*in: Dorian Pearce (The Loft)
Im urbanen Raum sind infrastrukturelle Anschaffungen, Umbauten bzw. Verbesserungen kostspielig und komplex – nicht zuletzt, weil ein großer Teil der Clubkultur prekär arbeitet. Covid-19, steigende Energiekosten und damit steigende Programm- und Produktionskosten im Club- und Veranstaltungsbetrieb, stellen massive Herausforderungen dar. Hinzu kommt ein hohes Konfliktpotential zwischen Betreiber*innen und Anrainer*innen bezüglich Lärm, Geruch und Verschmutzung. Diese Investitionen können die Existenz der Räume und Veranstaltungen gefährden. Fördermaßnahmen von z.B. Lärmschutz oder Schallschutz haben sich in Berlin, Hamburg oder Zürich bewährt, um Clubs und Musikspielstätten vor urbaner Verdrängung zu schützen.
Darüber hinaus wird Wien bis 2040 CO2-neutral. Clubs, Musikspielstätten und die Veranstaltungsproduktion müssen dafür umgebaut bzw. angepasst werden, um sich der Herausforderung Klimaneutralität zu stellen.
Ziel ist es, dass sich alle Menschen, mit oder ohne Behinderung, gleichberechtigt bei Veranstaltungen begegnen und daran teilhaben können. Daher wird auch Barrierefreiheit und die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigung berücksichtigt.