Green Clubs?! Nachhaltig feiern, Energie und Geld sparen

Der Wiener Klimafahrplan skizziert den Weg hin zu einer klimaneutralen Stadt bis zum Jahr 2040. Gleichzeitig stellt der Energiepreisschock die Clubs direkt nach der Pandemie vor die nächste große Herausforderung. Klar ist: Die Themen Energie, Klimagerechtigkeit & Nachhaltigkeit sind nicht erst seit gestern gekommen um zu bleiben, und werden die Clubs auch die kommenden Jahre weiter begleiten.

Blickt man auf die Wiener Clublandschaft, so besteht erhebliches Potenzial zur mittelfristigen Senkung der Energie- und Betriebskosten und zur Verbesserung der eigenen Klimabilanz. Jeder Club hat jedoch eine individuelle Situation mit sehr unterschiedlichem räumlichen und finanziellen Gestaltungsspielraum – einige können über das gesamte Gebäude verfügen, andere sind in einem Wohnhaus, im Bürokomplex oder in einem Gürtelbogen eingemietet. Weitere Komplexität ergibt sich durch das Zusammenspiel mit Hauseigentümer*innen und -verwaltungen, Denkmalschutz und möglichen Änderungen der Betriebsanlagengenehmigung.

Anlässlich des VCC Workshops zum Thema „Green Clubs?! Nachhaltig feiern, Geld und Energie sparen” haben wir uns ein wenig umgehört, welche Maßnahmen von Clubs hinsichtlich Energieeffizienz und Nachhaltigkeit getroffen werden. The Loft hat uns einen Einblick in ihren Energieverbrauch gegeben:

Loft: Mit dem Einzug ins Loft im Jahr 2009 haben wir eine neue Lüftung gebraucht. Die Firma hat gemeint, bei der Größe eures Clubs müsst ihr eine Lüftung mit Wärmerückgewinnung nehmen. Mittlerweile ist das Loft innerhalb von 20 Minuten aufgewärmt – das funktioniert noch mittels Gastherme, aber der Verbrauch ist wirklich vernachlässigbar. Die warme Abluft erwärmt die Zuluft – das macht einen riesigen Unterschied, wenn es im Winter draußen 0 Grad hat und ich die Frischluft erst auf 15-20 Grad erwärmen muss. Es ist aber auch eine Platzfrage, die Geräte dazu befinden sich in einem eigenen Raum, das ging sich geradeso bei uns aus.

VCC: Und wie haben sich die steigenden Energiekosten auf euch ausgewirkt?

Loft:  Natürlich sind die Energiekosten auch für uns gestiegen, aber da geht es anderen wesentlich schlechter. Einerseits hatten wir etwas Glück mit unserem Liefervertrag mit einem Fixpreis bis Ende letzten Jahres und andererseits ist unser Energiebedarf zur Erwärmung des Clubs einfach sehr gering. Zum Strom: Unser Lichtkonzept für beide Floors beinhaltet ausschließlich LED-Lampen, die benötigen erheblich weniger Strom als unsere alten Halogenlampen.“

Das FLUCC hat sich für das Förderprogramm „Klimafitte Kulturbetriebe“ beworben und dabei eine umfassende und unabhängige Energieberatung in Anspruch genommen:

FLUCC: Nach ca. 18 Jahren in bestehender Form ist eine umfassende Renovierung bei uns definitiv notwendig geworden. Es war klar für uns, dass diese Renovierungsmaßnahmen unter nachhaltigen und klimagerechten Aspekten durchgeführt werden müssen. Begonnen hat es mit einer Begehung mit einem Bauphysiker und der Einholung von Kostenvoranschlägen und darauf aufbauend haben wir für den Fördertopf „Klimafitte Kulturbetriebe“ eingereicht. Die geplanten Renovierungsmaßnahmen reichen von thermischen Isolierungen bei Decken und Fassade, der Austausch von einglasigen Fenstern und Türen, bis hin zu Beschattungs- und Begrünungsmaßnahmen für das Gebäude, einer 30 kW Photovoltaikanlage am Dach mit 10 kW Batteriespeicher, um die Sonnenenergie in die Nachtstunden transferieren zu können und einem Regenwasserspeicher, dessen Wasser teilweise in unser WC-System eingebracht werden soll – also wirklich ein sehr umfangreiches Programm für unsere kleine Ökonomie.“

Bereits während der Gründungsphase hat sich der Ponyhof mit Nachhaltigkeitsthemen beschäftigt und die Beratungsangebote Ökocheck und ÖkoBonus von OekoBusiness Wien in Anspruch genommen. OekoBusiness Wien kofinanziert eine Umwelt- und Energieberatung mit verschiedenen Themenschwerpunkten wie bspw. Abfallvermeidung, Beschaffung und Energiesparen.

Ponyhof: Für eine erste Bestandsaufnahme haben wir den „Ökocheck“ gemacht, dort wurde auch der Status Quo zum Energieverbrauch erhoben. In weiterer Folge haben wir dann mit dem Beratungsunternehmen puls.werk das „ÖkoBonus“ Angebot mit einem Schwerpunkt auf Abfallwirtschaft und nachhaltiger Beschaffung in Anspruch genommen. Wir haben uns in einem intensiven Prozess mit unseren Abfallströmen und Produkten auseinandergesetzt, denn die Aufbereitung eines Abfallwirtschaftskonzept ist sehr datengetrieben. Letztendlich haben wir an vielen kleinen Stellen geschraubt, z.B. haben wir, sofern verfügbar, auf ausschließlich recyceltes Material bei WC-Papier & Papierhandtücher umgestellt und beim Getränkeeinkauf noch stärker auf Mehrwegsysteme geachtet. Da benötigt es aber noch weitere branchenweite Anstrengungen, speziell bei Wein & Spirituosen sind Mehrweggebinde nur sehr selten vorhanden. Bewusstseinsbildung beim Publikum – Stichwort Strohhalme – aber auch Schulungen bei Mitarbeiter*innen zur korrekten Abfalltrennung waren für uns ebenfalls wichtige Themen. Außerdem verzichten wir weitgehend auf Drucksorten und, falls wir doch noch analoge Medien nutzen, dann lassen wir nur über zertifizierte Druckereien produzieren.

Die derzeit laufenden Förderprogramme Energiespar-Förderung und Klimafitte Kulturbetriebe finanzieren die Umsetzung von nachhaltigen und energieeffizienten Maßnahmen im Club- und Veranstaltungsbetrieb mit einer Förderquote in Höhe von 60 - 75 %.

Für die Durchführung von Energie- und Umweltberatungen ist die Vienna Club Commission im Austausch mit den spezialisierten Beratungsunternehmen Collective EnergyUmweltberatung Wien und puls.werk. Jene Beratungsangebote werden durch OekoBusiness Wien zu einem großen Teil mitgefördert.

Mit der Veranstaltungsreihe MA 2040 Green Club Support bündeln die Wiener Veranstaltungskollektive ihre Kräfte und co-finanzieren die verbleibenden Kosten für eine professionelle und unabhängige Energie- und Umweltberatung. Dabei werden die Einnahmen eines Abends entweder direkt an den Club für die Durchführung einer Beratung gespendet oder fließen in einen allgemeinen Finanzierungstopf, der allen Wiener Clubs offen steht - die Vienna Club Commission verbindet interessierte Clubs und Veranstaltungskollektive.

Ihr wollt Kontakt mit einem Energieberatungsunternehmen aufnehmen oder überlegt einen Förderantrag zu stellen oder möchtet Teil der MA 2040 Green Club Support Veranstaltungsreihe sein?

Kontaktiert uns über beratung@viennaclubcommission.at und wir unterstützen euch bei eurem Projekt!

Die Vienna Club Commission befasst sich im
Auftrag der Wiener Geschäftsgruppen:

– Kultur und Wissenschaft
– Finanzen, Wirtschaft, Arbeit
   und 
Internationales
– Bildung, Jugend, Integration
   und Transparenz

Hauptfördergeberin

Wien_logo.svg_weiss
View