Sicherheit im Wiener Nachtleben – Ergebnisbericht

Hier findest du zusammengefasst einen Überblick zu den Ergebnissen der VCC Umfrage Sicherheit im Wiener Nachtleben, an der 2.233 Personen teilgenommen haben.

Die Wiener Clubs und Veranstaltungsorte sind für viele Menschen kulturell wichtige Orte des sozialen Austauschs. Unter der Leitung von Orsolya Fehér (Psycare) hat die VCC Fokusgruppe Safer Party - Safer Nightlife Ende 2022 eine Umfrage zum Thema Sicherheit im Wiener Nachtleben ausgearbeitet, welche durch das Forschungsinstitut EDUCULT von 01.03. bis 17.04.23 online durchgeführt wurde. Das zentrale Anliegen der Umfrage war es, einen Status Quo zur Sicherheitssituation in Wiener Clubs für das Publikum und für alle Personen, die im Club- und Veranstaltungsbereich beschäftigt oder beruflich tätig sind, zu erheben. 

Wer hat bei der Umfrage mitgemacht? 
Insgesamt haben 2.233 Personen den Fragebogen vollständig ausgefüllt. 58,4 % aller Befragten identifizieren sich als weiblich (cis) und weitere 33,9 % als männlich (cis). 3,8 % der Befragten gaben an, (gender) queer zu sein und 3,6 % nicht-binär. 87,6 % der Befragten identifizieren sich als weiß und 5,2 % als PoC/ BIPoC. 

Wie sicher fühlst du dich im Wiener Nachtleben?
Auf einer Skala von 1 bis 10, wobei 10 als “sehr sicher” gilt, haben 61,9 % aller Befragten ihr Sicherheitsgefühl mit „7“ oder höher bewertet und 22,0 % mit „4“ oder weniger. 

Welche Personengruppen sind von Diskriminierungserfahrungen besonders betroffen? 
Das Sicherheitsgefühl und erfahrene Diskriminierungen hängen stark von unterschiedlichen Merkmalen wie Geschlecht, Identifikation als weiß oder PoC/ BIPoC oder sexueller Orientierung ab. 

Knapp jede dritte Frau (cis) und 38,0 % der trans, fluid, queer und nicht binären Personen haben ein unsicheres Gefühl im Wiener Nachtleben. Im Vergleich zu Männern (cis), erleben mehr als doppelt bis dreifach so viele Frauen (cis) und trans, fluid, queer und nicht-binäre Personen ein unsicheres Gefühl im Wiener Nachtleben. Das zeigt sich auch mit Blick auf erfahrene Diskriminierungen: So erfahren Befragte häufige oder gelegentliche Diskriminierung, die sich als trans, fluid, queer oder nicht-binär (42,5 %), sowie Befragte, die sich als Frau (cis) (34,5 %) identifizieren, wesentlich häufiger als
Männer (cis) (9,1 %).

In Hinblick auf die Identifikation der Befragten, haben vor allem PoC/ BIPoC mit 36,8 % ein unsicheres Gefühl im Wiener Nachtleben. Auch hier bestätigt sich das Bild bei den erfahrenen Diskriminierungen – mehr als 40,0 % der Befragten, die sich als PoC/ BIPoC identifizieren, haben bereits eine Diskriminierungserfahrung gemacht im Vergleich zu 25,0 % der Befragten, die sich als weiß identifizieren. 

Welche Diskriminierungsformen, Belästigungen und Übergriffe haben die Befragten erlebt?
65,0 % aller Befragten haben zumindest einmal persönlich eine Diskriminierung, Belästigung oder einen Übergriff erlebt. Insgesamt haben rund 25,0 % der Befragten angegeben, dass sie regelmäßig bzw. gelegentlich davon betroffen sind. Von sämtlichen Personen haben mehr als drei Viertel der Personen bereits eine sexualisierte Belästigung erfahren. Weitere häufige (> 10,0 %) Diskriminierungen sind verbale und physische Übergriffe, Diebstähle, Einlassverweigerung, diskriminierende Ignoranz, sexuelle Übergriffe und die unwissentliche Verabreichung von Betäubungsmitteln (z.B. K.O.-Tropfen). 

Welche Strategien zur Verbesserung der Sicherheit im Wiener Nachtleben sind gewünscht? 
Aus den Umfrageergebnissen geht insbesondere der Wunsch nach einem geschulten Security, Club- und Barpersonal hervor. Weitere Strategien umfassen Awareness Teams vor Ort, diskriminierungs- sensible Haus-/ Veranstaltungsregeln oder eine strikte Türpolitik. 

Die Verantwortlichkeit zur Umsetzung jener Strategien wird vor allem bei den Clubbetreiber*innen (85,0 % aller Befragten), den Veranstalter*innen (77,0 %) und der Stadt Wien (65,0 %) gesehen. 

Weitere Infos
Was kann ich als Clubbetreiber*in/ Veranstalter*in tun, um die soziale Nachhaltigkeit meines Clubs/ meiner Veranstaltung zu verbessern?
Hier geht es zur Checkliste zur sozialen Nachhaltigkeit für Clubs und Veranstaltungen. 
Hier geht es zur Checkliste für Workshop Angebote für Awareness, Diversity & Safety in Wien.

Ausgewählte Presseberichte dazu

Die Vienna Club Commission befasst sich im
Auftrag der Wiener Geschäftsgruppen:

– Kultur und Wissenschaft
– Finanzen, Wirtschaft, Arbeit
   und 
Internationales
– Bildung, Jugend, Integration
   und Transparenz

Hauptfördergeberin

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